Modernisierung entlang der neuen Seidenstraße – Mobilität, Sesshaftmachung und Sonderwirtschaftszonen in Xinjiang, China

 

Gravierende Umwälzungen in gesellschaftlichen, ökonomischen und politischen Bereichen finden gegenwärtig in Zentralasien statt, auf die ein wenig mehr Augenmerk gelenkt wird, seit die chinesische Regierung das Projekt der ‚neuen Seidenstraße‘ verfolgt. Damit rückt Zentralasien als Scharnierstelle zwischen China und Europa in den Fokus. Die chinesische Regierung knüpft symbolisch an einen Begriff an, den der Berliner Geograph Ferdinand Freiherr von Richthofen 1877 geprägt hatte (Kreutzmann 2004, 2007). Das Potential einer, Europa und Asien verbindenden Trasse bzw. eines Netzwerkes von Austauschkorridoren hatte er unter dem Begriff der Seidenstraße (Abb. 1) zusammengefasst und vor mehr als einem Jahrhundert die Vision entwickelt, dass es keinen Zweifel daran geben könne, Europa und Asien eines Tages per Eisenbahn nicht nur symbolisch, sondern auch kulturell und wirtschaftlich verflochten zu erleben. Die gegenwärtige Aufmerksamkeit richtet sich jedoch lediglich auf den Handel und das wirtschaftliche Potential, die Umwälzungen entlang des Netzwerks mit den substantiellen Auswirkungen staatlichen Handels auf das Leben der betroffenen Landbevölkerungen bleiben häufig ausgeblendet. Im Folgenden werden Aspekte der Mobilität und der Sesshaftmachung vor dem Entwicklungsideal einer staatlich verordneten und umgesetzten Modernisierung für den chinesischen Teil der Seidenstraße, d. h. im Nordwesten Chinas in der Autonomen Region Xinjiang, vorgestellt.

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